Hamm. Der Bedarf an Kohle ist von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens deutlich überschätzt worden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, die vom BUND NRW in Auftrag gegeben wurde. Anne Rothkranz-Pott, 1. Vorsitzende der AbL NRW und Bäuerin im Kreis Heinsberg, zu den Ergebnisse der Studie:
„Die Landesregierung hat das Abbaggern der wertvollsten Böden Nordrhein-Westfalens im Rheinischen Revier mit der Aussage gerechtfertigt, die Kohle würde benötigt. Die jetzt veröffentlichte Studie zeigt jedoch: Die Berechnungen des Kohlebedarfs waren schlichtweg falsch. Was im Rheinischen Revier passiert und geplant wird, ist für eine nachhaltige Regionalentwicklung, für die Landwirtschaft in NRW und die Lebensmittelsicherheit des Landes ein absolutes Desaster! Der kostbarste Boden rund um den ehemaligen Weiler Lützerath, auf dem Hunderte von Tonnen Brotgetreide und Gemüse jährlich geerntet wurden, ist unwiederbringlich zerstört.
Als AbL NRW werden wir jetzt noch genauer hinschauen, ob die wirtschaftlichen Prognosen, die den Planungen für hunderte Hektar an Gewerbegebieten im Rheinischen Revier zugrunde liegen, ebenso falsch sind wie die Berechnungen zum Kohlebedarf. Unser Einspruch gegen den neuen Regionalplan Köln, der sich in der Entwicklung befindet, war richtig und muss Gehör finden; eine Überprüfung des Regionalplans Köln ist unbedingt erforderlich. Wir brauchen nicht noch mehr versiegelte Flächen! Wir brauchen gesunde Böden für unsere Lebensmittelproduktion!“
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Link zur Prognos-Studie: https://www.bund-nrw.de/publikationen/detail/publication/prognos-analyse-zu-braunkohlebedarfen/
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e. V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, vertritt Bäuerinnen und Bauern von mehrheitlich kleinen und mittelgroßen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Der gemeinnützige Verein setzt sich für eine bäuerliche, soziale und umweltverträgliche Landwirtschaft ein. Weitere Informationen unter www.abl-nrw.de.