Pressemitteilung: AbL NRW feiert 40-jähriges Bestehen

„Es braucht die kritisch-konstruktive Stimme der AbL – mehr denn je“

Bergkamen/Hamm. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Nordrhein-Westfalen e. V. feierte jetzt ihr 40-jähriges Bestehen und blickte mit bekannten Gästen, darunter der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert, auf die zentralen Entwicklungen in der NRW-Agrarpolitik und die Erfolge der AbL zurück, diskutierte aber auch die enormen Herausforderungen, welchen sich die Landwirtschaft gegenübersieht. Die AbL vertritt Bäuerinnen und Bauern von mehrheitlich kleinen und mittelgroßen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben.

Seit ihrer Gründung 1983 hat die AbL NRW die Agrarpolitik des Landes wesentlich mitgeprägt und dabei immer auch die soziale Frage gestellt. Vor allem in den Bereichen artgerechter Tierhaltung, Gentechnikfreiheit, Eiweißpflanzenanbau oder nachwachsende Rohstoffe hat sich der Verband in den vergangenen 40 Jahren intensiv eingebracht. Im Fokus der Diskussion zwischen Podiumsteilnehmenden und Publikum stand nach einem Rückblick auf die Entwicklung der AbL insbesondere der Umbau der Tierhaltung und die Auflösung des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, der „Borchert-Kommission“.

Ursula Heinen-Esser, ehemalige Agrar- und Umweltministerin in NRW: „Die Kommission hat den Landwirten ein Zukunftsbild gezeichnet. Durch die fehlende Berücksichtigung der Ergebnisse und der daraus resultierenden Auflösung ist eine wesentliche Brücke abgeschlagen worden. Wo war der riesige Aufschrei? So fahren wir die Landwirtschaft gegen die Wand.“

Julius Jacobi, Jungbauer und Vertreter der Jungen AbL: „Die Zukunftskommission war gerade für die junge Generation wichtig. Sie hat uns eine Perspektive gegeben, die uns jetzt – selbst als ökologisch wirtschaftender Betrieb – fehlt. Es scheint, als wolle keiner die Tierhaltung.“

Friedrich Ostendorff, Mitbegründer und langjähriger Landesvorsitzender der AbL NRW: „Die Umstellungskosten, die uns Bäuerinnen und Bauern durch den Umbau der Tierhaltung entstehen, müssen honoriert werden. Aber Özdemir laviert herum. Die Grünen bekennen sich absolut zum Städtischen, nicht zur bäuerlichen Landwirtschaft.“

Wolfgang Reimer, Vorsitzender der Agrarsozialen Gesellschaft, zeichnete in seinem Abschlussvortrag unter dem Titel „Landwirtschaft – Zukunft in einer Welt der Veränderung und Unsicherheit“ Entwicklungspfade für die Landwirtschaft. Dabei stellte auch er heraus, dass bei realistischer Betrachtung der Kaufkraft eine stärkere finanzielle Förderung des Umbaus der Landwirtschaft unabdingbar sei.

Entsprechend betonten Bernd Schmitz und Anne Pott, Vorsitzende der AbL NRW: „Die Herausforderungen an die Landwirtschaft werden nicht geringer; es braucht die kritisch-konstruktive Stimme der AbL – vielleicht mehr denn je.“

 

Über die AbL NRW

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e. V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, vertritt Bäuerinnen und Bauern von mehrheitlich kleinen und mittelgroßen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Der gemeinnützige Verein setzt sich für eine bäuerliche, soziale und umweltverträgliche Landwirtschaft ein.

Ansprechpartner:

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft NRW e. V.

Bernd Schmitz, Landesvorsitzender

E-Mail: schmitz[at]abl-ev.de

Mobil: 0177 356 55 59

www.abl-nrw.de

08.09.2023