Der Gentech-Industrie „den Marsch blasen“

Breites Bündnis von Organisationen ruft zur Demonstration in München gegen Patente und Gentechnik in der Landwirtschaft auf

Am 30. November läuft am Europäischen Patentamt (EPA) in München
eine Frist für öffentliche Stellungnahmen gegen Patente auf Pflanzen und
Tiere aus. Aus diesem Anlass ruft auf Initiative von AbL, BDM, BUND
Naturschutz, Kein Patent auf Leben und Zivilcourage, ein breites Bündnis
von Landwirten, Verbänden und Organisationen zur öffentlichen
Demonstration auf. Unter dem Motto „Wir blasen Euch den Marsch“ ist an
diesem Tag unter anderem ein Demonstrationszug mit Traktoren und
Blasmusik vom Odeonsplatz zum Europäischen Patentamt geplant. „Patente auf Pflanzen und Nutztiere ermöglichen es Firmen wie Monsanto,
Dupont, Syngenta, Bayer, BASF und der KWS Saat AG sich Monopolrechte
an Pflanzen und Tieren zu sichern. Die internationalen Konzerne
übernehmen so die Kontrolle über die Grundlagen der Landwirtschaft und
Lebensmittelherstellung. Wir fordern dass Patente auf Leben endlich
verboten werden“ sagte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e. V.. Bis zum 30. November kann die Öffentlichkeit beim EPA Stellung beziehen
zur Frage der Patentierbarkeit von Pflanzen und Tieren. Anlass ist das
Patent auf eine konventionell gezüchtete Tomate mit geringerem
Wassergehalt – die sogenannte Schrumpeltomate. Erst öffentliche
Proteste brachten das Patentamt 2011 dazu, das Verfahren noch einmal
neu aufzurollen. Es ist aber bereits absehbar, dass das EPA auch in
Zukunft Patente auf Pflanzen und Tiere erteilen will. Es wurden bereits
2.000 Patente auf Pflanzen und 1.200 Patente auf Tiere erteilt – die
meisten davon sind gentechnisch verändert. „Treiber der Entwicklung sind die Gentechnik-Konzerne, die immer mehr
ihrer risikobehafteten Gen-Pflanzen auf den Markt drücken wollen, deren
Sicherheit nie ausreichend geprüft wurde. Dieses System ist ein Irrweg für
die Landwirtschaft und bringt unzumutbare Risiken für die
VerbraucherInnen. Wir müssen jetzt endlich den Ausstieg aus dieser
Technologie in die Wege leiten“, so Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und des BUND
Naturschutz in Bayern e. V. (BN).
Die Organisationen fordern einen Stopp der EU Zulassungen für
gentechnisch veränderte Pflanzen und der Patentierung von Pflanzen und
Tieren. Der Demonstrationszug beginnt um 11 Uhr am Odeonsplatz in
München und endet gegen 13 Uhr am Europäischen Patentamt mit einer
Kundgebung und Abschlussaktion. Weitere Einzelheiten sowie die beteiligten Organisationen können Sie dem
beiliegenden Aufruf entnehmen. für Rückfragen: Georg Janßen
Bundesgeschäftsführer
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e. V..
Tel.: 04131-40-77-57
Email: janssen@abl-ev.de