Pressemitteilung: Agroforst auf Gut Marienhof: Gehölzstreifen für Erosionsschutz und Wertholz

Hückelhoven-Doveren, 14. März 2025 – Auf Gut Marienhof wurde am vergangenen Freitag ein spannendes Agroforst-Projekt umgesetzt: Auf einer sechs Hektar großen Hangfläche wurden mehrere Reihen junger Werthölzer gepflanzt. Diese Gehölzstreifen dienen nicht nur dem Erosionsschutz, indem sie den Wasserabfluss verlangsamen und die Bodenversickerung fördern, sondern sollen in den kommenden Jahrzehnten wertvolles Holz für die Furnierindustrie liefern. Die Pflanzung wurde von der VRD Stiftung für Erneuerbare Energien und der Eva Mayr-Stihl Stiftung gefördert und wurde von dem Projekt "Bäuerliche Agroforste" der AbL NRW begleitet, das Agroforst als klimaangepasste Landnutzungsform für Landwirtinnen und Landwirte in Nordrhein-Westfalen fördert.

Bäume als natürlicher Erosionsschutz

Gut Marienhof, betrieben von Anne Rothkranz-Pott und Christoph Pott, verfolgt eine nachhaltige Landwirtschaft mit Bioland-zertifizierter Mutterkuhhaltung, Ackerbau und Biogasproduktion. Eine Herausforderung auf dem Betrieb stellt die Hanglage dar: Starkes Regenwasser führt hier zu Bodenerosion. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, wurden Gehölzstreifen quer zum Hang angelegt. Diese sollen das Regenwasser effizient in den Boden leiten und langfristig fruchtbare Ackerböden bewahren.

Vor zwei Jahren wurde bereits ein erster Pappelstreifen gepflanzt. Nun folgten verschiedene Werthölzer wie Baumhasel, Hybridnuss, Spitzahorn, Wildkirsche und Mostbirnen. Die Bäume wurden in Dreiergruppen gesetzt und werden in den kommenden Jahren selektiv vereinzelt, um das Wachstum zu optimieren. Neben der Schutzfunktion bieten die Gehölzstreifen auch eine wirtschaftliche Perspektive: In 60 bis 80 Jahren sollen sie wertvolles Furnierholz liefern.

Effiziente Pflanzung mit präziser Technik

Die Pflanzung verlief dank sorgfältiger Vorbereitung reibungslos. Die Fläche wurde im Vorfeld bearbeitet und mit verbesserten Bodenstrukturen für eine optimale Wasserführung ausgestattet. Durch die präzise Vermessung von den erfahrenen Agroforstplanern Jan Fritz-Nierste und Burkhrad Kayser konnte die Pflanzung schnell und effizient durchgeführt werden. Mithilfe einer speziellen Pflanzmaschine der Agroforst-Dienstleistungsfirma Lignovis wurden in wenigen Stunden über 300 Bäume gesetzt. Nach der Pflanzung folgte eine gründliche Nachbereitung mit Baumschutzmaßnahmen und intensiver Bewässerung, um den jungen Bäumen die besten Wachstumsbedingungen zu bieten. Zwischen den Baumreihen werden in dieser Saison dann Bohnen angebaut.

Forschung für eine nachhaltige Zukunft

Das Projekt wird von der VRD Stiftung für Erneuerbare Energien und der Eva Mayr-Stihl Stiftung gefördert. Ein zentrales Ziel ist die Erforschung zukunftsfähiger Agroforstwirtschaft und der wirtschaftlichen Potenziale von Werthölzern. Die Gehölzstreifen auf Gut Marienhof könnten dabei ein Modell für nachhaltige Landnutzung werden.

Das Projekt "Bäuerliche Agroforste" der AbL NRW unterstützt Landwirtinnen und Landwirte, die Agroforstsysteme auf ihren Flächen etablieren möchten. Interessierte können sich für eine kostenlose Erstberatung an die Projektleiterin Eva Horrion wenden: horrion@abl-ev.de.

Mit dieser Pflanzaktion setzt Gut Marienhof ein Beispiel dafür, wie Agroforst als vielversprechende Landnutzungsform dazu beitragen kann, unsere Landschaften klimafreundlich und zukunftsfähig zu gestalten.

 

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Bildmaterial:

Download unter: https://nextcloud.bauernstimme.de/index.php/s/2jS57z22L5Hao8d

Quelle: AbL NRW/Christoph Pott

Bildzeile: Neu gepflanzte Gehölzstreifen auf Gut Marienhof: Die jungen Werthölzer sollen langfristig Wassererosion verhindern und wertvolles Holz liefern.

 

Über die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Nordrhein-Westfalen

Der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e. V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, vertritt Bäuerinnen und Bauern von mehrheitlich kleinen und mittelgroßen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Der gemeinnützige Verein setzt sich für eine bäuerliche, soziale und umweltverträgliche Landwirtschaft ein. Weitere Informationen unter www.abl-nrw.de.

 

Pressekontakt:

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft

Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.

Projekt „Bäuerliche Agroforste“ / Eva Horrion

E-Mail: horrion[at]abl-ev.de

Telefon: 02381 9053170

Website: www.abl-evl.de

 

Hinweis:  Bei Veröffentlichung bitten wir um Zusendung eines Belegexemplars an o. a. Adresse.

Auf der Luftaufnahme sind die neu angelegten Gehölzstreifen deutlich zu erkennen. Die Gehölzstreifen schützen den Boden vor Wassererosion und verbessern das Mikroklima.

Schutzgitter werden angebracht, um die frisch gepflanzten Bäume vor Wildverbiss und Fegeschäden zu sichern.

Über 300 junge Bäume wurden mit einer Pflanzmaschine innerhalb weniger Stunden in den Boden gesetzt.