Bayer – Monsanto: Bleibt uns vom Acker

Warum Bäuerinnen und Bauern die geplante Fusion ablehnen 

Es soll der größte Deal werden, den je ein deutsches Unternehmen gemacht hat. Für knapp 59 Milliarden Euro will der Leverkusener Bayer Konzern den US-Gigan­­ten Monsanto kaufen und sich damit weltweit an die Spit­ze der Saatgut- und Pestizidhersteller kata­pul­­­tie­ren. Die Monsanto-Aktionäre haben nach eini­gem Zö­gern zugestimmt. Gefragt sind jetzt die Wett­be­­werbs­­hü­ter. Weltweit müssen über 30 Wettbe­werbs­­­be­hörden der Fusion zustimmen – laut Bayer haben dies schon 1/3 getan. Am 30. Juni 2017 meldete der Chemie- und Pharma­kon­zern Bayer seine geplante Übernahme von Mon­san­to bei der EU-Kommission an. Seit dem macht Bayer bei der Kommission „Zugeständnisse“ und bietet an, Geschäfts­be­reiche abzustoßen, damit einer Fusion stattgegeben wird. Was genau angeboten wird, ist nicht transparent.

Am 22. August 2017 hat die Kommission die Phase 2 ein­ge­leitet, zwecks eingehenderer Prüfung nach Fu­sions­­kon­troll­verordnung. Die für Wettbewerbs­po­li­tik zuständige EU-Kommissarin Margarethe Vesta­ger erklär­­te in einer Pressemeldung: „Wir müssen auf die­sen Märkten (Saat­gut und Pestizide) einen wirk­sa­men Wettbewerb sicher­­stellen, so dass Land­wir­te Zugang zu innovativen Pro­dukten und einer bes­se­ren Qualität haben und Produkte zu wett­be­werbs­fähigen Preisen kaufen.“

Genau um diesen „wirksamen Wett­be­werb“ geht es bei der Prüfung von Zusammenschlüssen durch die EU-Kommission. Diesen gelte es aufrechtzuerhalten bzw. dass er sich entwickeln könne. Einen wirk­sa­men Wett­bewerb sieht die Arbeitsgemeinschaft bäuer­liche Landwirtschaft (AbL) nicht gewährleistet. Deshalb hat die AbL einen Antrag auf Beteiligung als Drittpartei beim Fusionsverfahren der EU-Kom­mis­sion gestellt, um der wirtschaftlichen Betroffen­heit landwirtschaftlicher Betriebe Gehör zu ver­schaf­fen.

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