Im Dezember 2018 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Menschenrechtserklärung für Bäuerinnen, Bauern und andere im ländlichen Raum arbeitende Menschen, verabschiedet – ein Meilenstein für das Menschenrecht auf Nahrung für kleinbäuerliche Erzeuger*innen und andere sowie für den Kampf um Ernährungssouveränität weltweit. Alle Staaten sind aufgefordert, die Inhalte der Erklärung umzusetzen und damit die Rechte der Menschen, die in der Landwirtschaft und im weiterverarbeitendem Handwerk arbeiten, zu stärken.
In einem 3-teiligen Seminar sollen Möglichkeiten der Umsetzung der Erklärung mit internationalen Expert*innen aus der Bewegung und mit Jurist*innen diskutiert und nach konkreten Umsetzungsmöglichkeiten in Deutschland gesucht werden. Das Seminar richtet sich an Menschen, die in der Erzeugung und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln aktiv sind, an Multiplikator*innen an Mitarbeitende aus NGOs sowie alle Unterstützer*innen der UNDROP.
Programmüberblick
Teil 1: Freitag, 11. September 2020, 9 – 10:30 Uhr (Online)
Thema: Umsetzungsmöglichkeiten der UNDROP aus Sicht von La Via Campesina; UNDROP im Kontext der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) und anderen laufenden UN-Prozessen
Referent*innen: Genevieve Savigny und Ramona Duminicioiu (Europäische Koordination Via Campesina)
Teil 2: Dienstag, 15. September 2020, 9 – 10:30 Uhr (Online)
Thema: Menschenrechtliche Bedeutung der UNDROP, UNDROP und die Gesetzgebung auf unterschiedlichen Ebenen (Bundesländer, Bund, EU, international), Anwendungsmöglichkeiten aus juristischer Perspektive
Referent*innen: Michael Windfuhr (Deutsches Institut für Menschenrechte); Ana Maria Suarez Franco (FIAN International)
Teil 3: Mittwoch, 16. September 2020, ganztägiger Workshop (Jugendherberge Kassel), max. Anzahl der Teilnehmenden: 30 Personen
1. Arbeitsgruppen mit Referent*innen der Arbeitsgemeinschaft Bäuerlicher Landwirtschaft zu verschiedenen wichtigen Themenfeldern der UNDROP und deren Umsetzung in Deutschland:
• Recht auf Land: Zugang zu, Nutzung von und Kontrolle über landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland;
• Recht auf Saatgut: Nachbau, gentechnisch verändertes Saatgut;
• Fairer Handel: Preise, Handelsbedingungen und -abkommen.
2. Argumentationstraining mit Rollenspielen, um die in der UNDROP verankerten Menschenrechte stärker in die politische Arbeit zu integrieren.
Ein Seminar von: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), FIAN Deutschland, INKOTA und der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Mit Unterstützung von: Brot für die Welt, Fairtrade Deutschland, IG Nachbau, Misereor, Oxfam, Weltfriedensdienst.