Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) NRW trifft sich in Lindlar
Die bäuerlichen Betriebe kommen nicht zur Ruhe. Neue harte Vorgaben aus Berlin und Brüssel sind auf den Weg gebracht. Es gibt nach Ansicht der EU immer noch zu viel Nitrat im Boden und zu viel Ammoniak aus der Landwirtschaft in der Luft. Die Vorgaben sind bisher nur teuer umzusetzen: neue Geräte zur Gülleausbringung, neue Filteranlagen für die Ställe, neue abgedeckte Güllegruben. „
Wir wollen den Bauern vor Ort helfen und präsentieren deshalb eine alternative und erfolgreiche Methode" so AbL-Landesvorsitzender
Bernd Schmitz, der selber Milchbauer ist. „
Klimagase zu verhindern, ist nicht erst nach dem Dürresommer unsere Pflicht als Bauern".
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Die Lösung muss nicht immer teure Technik sein", stellte
Dr. Peter Hamel bei der Jahresversammlung der AbL NRW am 20.2.19 in Lindlar der interessierten Zuhörerschaft vor. Dr. Peter Hamel, selber Milchlandwirt aus Hessen macht seit zwanzig Jahren Versuche zur Mist- und Güllebehandlung. Er hat durch ein neues und günstiges Gesteinsgemisch mit huminsäurehaltigen Erden ein Mittel gefunden, seine Ammoniakemissionen bereits im Stall gegen Null zu reduzieren! Die Zuhörer waren beeindruckt, ein ortsansässiger Landwirt beabsichtigte direkt am nächsten Tag Erkundigungen einholen, um nach diesem Rezept eine Gesteinsmehlmischung zusammenzustellen. „
Der aktivste Klimaschutzbeitrag ist aber die Weidehaltung, denn dort gibt es fast Null an Emissionen aus Kot und Harn, der abgesetzt wird,“ so der Referent.
Peter Hamel, selber langjähriges AbL Mitglied, möchte aktiv zum Umweltschutz beitragen. Er machte konkrete Vorschläge für den § 6 Abs. 3 der neuen Düngeverordnung, in dem die Länder spezifische Regelungen zu alternativen Verfahren der Gülle zulassen dürfen. Ammoniak ist für Feinstaub verantwortlich und ein klimaschädliches Gas. Die AbL NRW will sich im Nachgang für eine Prüfung und Zulassung dieses Verfahrens bei der Landesregierung einsetzen und so aktiv etwas für die Bauern sowie dem Umweltschutz beitragen. Wenn dieses Verfahren zugelassen wird, könnten vielen Landwirten die teuren Ausbringungsgeräte, die ab 2020 angeschafft werden müssen, erspart bleiben. Die teuren Vorgaben der Regierung macht den Bauern zu schaffen, denn bei den niedrigen Erzeugerpreisen ist das wirtschaftlich für viele nicht zu leisten und schließen dann die Hoftore für immer. Dem gilt es, mit aller Kraft etwas entgegen zu setzen. „
Man muss schon viel Milch oder Fleisch zu viel höheren Preisen verkaufen können, um diese kostenintensiven Investitionen wieder reinzuholen" so ein anwesender Milchbauer.
Von
Michael Schmidt, Geschäftsführer des ALWB im Rhein-Sieg-Kreis, wurden die Verfahren in einem Vortrag als Dienstleistung präsentiert. Bisher setzen alle auf die aufwendige Schlitztechnik, welche die Gülle direkt in den Boden ausbringt. "
Dabei wird zwar der Ammoniak-Gehalt in der Gülle vermindert. Dabei entsteht jedoch beispielsweise Lachgas, das vor allen Dingen die Luft weiterhin extrem schädigt", erklärte Peter Hamel.
AbL-Landesvorsitzender Schmitz macht sich Sorgen, dass die Bauern ihre Pflicht tun, aber die Landesregierung lieber Flughäfen ausbaut und so nicht nur wertvolle Flächen verbraucht, sondern auch aktiv zur Klimaerwärmung durch vermehrten Flugverkehr beiträgt. Wir werden als Bauern diese Problematik aktiv angehen, fordern aber auch die Bevölkerung auf, dass jeder seinen Teil zur Erreichung der lebensnotwendigen Klimaziele beiträgt.
Radio Berg veröffentlichte einen Radiobeitrag über die Tagung, der
hier gehört werden kann.