Zum „Ja“ der Bundesregierung zum Import von Gentechnik-Zuckerrüben:

AbL: Falsches Signal für Bauern, Handel und Verbraucher

Bei der gestrigen Sitzung des Ständigen Ausschusses hat die Bundesregierung mit „Ja“ zur Erneuerung der Importzulassung zur Verarbeitung als Lebens- und Futtermittel von Gentechnik-Zuckerrüben H7-1 gestimmt. Die Gentechnik-Zuckerrübe hat eine Glyphosat-Resistenz und ist ein Gemeinschaftsprojekt der KWS-Saat SE (Deutschland) und Monsanto. Angebaut wird sie in den USA. Dazu Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V.

„Für uns als Bauernorganisation ist völlig unverständlich, warum die Bundesregierung mit „Ja“ für die Zulassung zum Import von Gentechnik-Zuckerrüben stimmt. Die EU ist Exporteur von Rübenzucker, importiert wird in kleinen Mengen Rübenschnitzel aber auch Melasse. Die Lebensmittelhersteller und der Lebensmitteleinzelhandel lehnen die Verwendung von Gentechnik-Rohstoffen ab, weil sie dem Wunsch der Bevölkerung nach gentechnikfreien Lebensmitteln nach­kommen. Auch bei tierischen Produkten, Milch, Eier und Fleisch setzen der Lebensmitteleinzelhandel und die Erzeuger zunehmend auf „ohne Gentechnik“, hier müssen auch die Futterpflanzen gentechnikfrei sein. Auch in den USA, wo die GV-Zuckerrüben angebaut werden, und seit Längerem über eine Kennzeichnung debattiert wird, stellen bspw. die Süßwarenhersteller wie Hershey, Danone, Del Monte oder Ben and Jerry’s ihre Produktion auf gentechnikfrei um und verwenden nur noch gentechnikfreien Zucker aus Zuckerrohr. Diese positiven Entwicklungen torpediert die Bundesregierung mit ihrem „Ja“ und setzt das falsche Signal, statt sich in dieser Frage auf die Seite von uns Bäuerinnen und Bauern und der VerbraucherInnen zu stellen“.

 

 

26.04.2018
Von: Pressemeldung